Was ist Neurofeedback?
Neurofeedback nach der ILF-Othmer-Methode ist ein wissenschaftlich fundiertes Trainingsverfahren zur Förderung der Selbstregulation des Gehirns. Dabei wird die elektrische Aktivität des Gehirns über kleine Elektroden auf der Kopfhaut erfasst und dem Gehirn in Echtzeit über visuelle oder auditive Reize rückgemeldet.
Durch diese gezielte Rückmeldung lernt das Gehirn, seine Aktivitätsmuster besser zu regulieren. In der Folge kann es – je nach Beschwerdebild – zu einer spürbaren Linderung von Symptomen und einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der emotionalen Stabilität und des allgemeinen Wohlbefindens kommen.
Wie verläuft eine Neurofeedbackbehandlung?
Wie funktioniert Neurofeedback? – Die vier zentralen Schritte
Erfassung der Gehirnaktivität:
Zu Beginn werden Elektroden auf der Kopfhaut angebracht, um die elektrische Aktivität bestimmter Hirnareale (Kortex) zu messen. Diese Aktivität wird in Form eines EEGs (Elektroenzephalogramm) aufgezeichnet.
2. Echtzeit-Feedback:
Die erfasste Gehirnaktivität wird dem Gehirn unmittelbar zurückgemeldet – zum Beispiel durch Bilder auf einem Bildschirm oder durch akustische Signale. So erhält das Gehirn direkt eine Rückmeldung über seine Aktivitätsmuster.
3. Training durch Wiederholung:
Das Neurofeedback-Training erfolgt in mehreren Sitzungen. In diesen Einheiten lernt das Gehirn, seine Aktivität gezielter zu regulieren – mit dem Ziel, flexibler und stabiler zu funktionieren. Die genaue Anzahl der Sitzungen richtet sich nach den individuellen Zielen und dem Beschwerdebild.
4. Individuelle Ziele:
Die Anwendungsbereiche von Neurofeedback sind vielfältig: Es kann helfen, Konzentration und Aufmerksamkeit zu verbessern, Stress und Ängste zu reduzieren oder Symptome bei neurologischen und psychischen Störungen zu lindern.
Für welche Bereiche eignet sich Neurofeedback-Training?
Neurofeedback kann in verschiedenen medizinischen und therapeutischen Bereichen eingesetzt werden. Ziel ist es, die Selbstregulation des Gehirns zu verbessern und damit Symptome zu lindern oder Funktionen zu optimieren. Im Folgenden findest du Beispiele für Krankheitsbilder und Situationen, bei denen Neurofeedback unterstützend wirken kann:
- AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung): NFB wird eingesetzt, um Konzentration, Impulskontrolle und Selbstregulation zu verbessern.
- Angststörungen: NFB hilft, die Gehirnaktivität zu regulieren und Entspannung zu fördern.
- Depression: NFB kann zur Stabilisierung der Stimmung und emotionalen Regulation beitragen.
- Migräne: NFB zielt darauf ab, Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen zu reduzieren.
- Epilepsie: In bestimmten Fällen wird NFB ergänzend eingesetzt, um die Hirnaktivität zu stabilisieren.
- Schlafstörungen: NFB unterstützt bei der Förderung von Einschlaf- und Durchschlafprozessen durch Regulation der Hirnaktivität.
- Stress & Burnout: NFB hilft, Stress abzubauen und innere Ausgeglichenheit zu fördern.
- Autismus-Spektrum-Störung (ASS): NFB kann bestimmte Symptome wie soziale Unsicherheit oder Reizverarbeitung positiv beeinflussen.
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): NFB unterstützt die Stressbewältigung und emotionale Stabilisierung.
- Chronische Schmerzen: NFB kann helfen, die Schmerzwahrnehmung zu regulieren und zu lindern.
- Neuropathische Schmerzen: NFB wird ergänzend eingesetzt, um Schmerzen bei Nervenschäden zu reduzieren.
- Spitzenleistungstraining (Peak Performance): NFB wird zur Steigerung von Fokus, mentaler Stärke und emotionaler Reaktionsfähigkeit eingesetzt – z. B. im Sport oder in künstlerischen Bereichen.